schimpfen

schimpfen

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schimp|fen ['ʃɪmpf̮n̩]:
1. <itr.; hat
a) seinem Unwillen (über jmdn., etwas) in heftigen Worten Ausdruck geben:
auf jmdn. schimpfen; er schimpfte maßlos [über das Essen].
Syn.: fluchen, geifern (geh. abwertend), keifen, kläffen, knurren (ugs.), plärren (abwertend), poltern, schelten (geh., landsch.), wettern, zetern (emotional abwertend).
b) (besonders ein Kind) mit heftigen Worten zurechtweisen:
die Mutter schimpfte mit den Kindern [wegen der zerbrochenen Fensterscheibe].
Syn.: anbrüllen, anfahren, anherrschen, anpfeifen (ugs.), anscheißen (salopp), anschnauzen (ugs.), anschreien, ausschelten (geh., landsch.), ausschimpfen, fertigmachen (ugs.), heruntermachen (ugs.), in den Senkel stellen (ugs.), ins Gebet nehmen (ugs.), rüffeln (ugs.), rügen, tadeln, sich vorknöpfen (ugs.), sich vornehmen (ugs.), zur Minna machen (ugs.), zur Ordnung rufen, zur Sau machen (derb), zur Schnecke machen (ugs.), zusammenstauchen (ugs.).
2. <tr.; hat im Zorn (als etwas Bestimmtes, Schimpfliches) bezeichnen:
er schimpfte ihn einen Esel.
Syn.: hinstellen als, nennen, schelten.

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schịmp|fen 〈V.; hat
I 〈V. intr.〉 Zorn laut äußern, fluchen ● „Donnerwetter!“, schimpfte er; laut, tüchtig, unflätig \schimpfen; auf jmdn. od. etwas \schimpfen 〈umg.〉; mit jmdm. \schimpfen 〈umg.〉 jmdn. ausschimpfen, grob zurechtweisen; über jmdn. od. etwas \schimpfen
II 〈V. tr.〉
1. 〈geh.〉 jmdn. etwas \schimpfen jmdn. (zu Unrecht) mit einem kränkenden Namen nennen
2. 〈regional〉 jmdn. \schimpfen schelten, tadeln
● jmdn. einen Betrüger, einen Feigling \schimpfen
III 〈V. refl.; iron.〉 sich etwas \schimpfen von sich behaupten, etwas zu sein, sich selbst als etwas bezeichnen (das man nicht ist) ● ... und der schimpft sich einen guten Handwerker!
[<ahd. skimpfen „Scherz treiben; spielen; verspotten, auslachen“; vermutl. zu Schimpf]

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schịmp|fen <sw. V.; hat [mhd. schimphen, ahd. scimphen = scherzen, spielen, verspotten, H. u.]:
1.
a) seinem Unwillen, Ärger mit heftigen Worten [unbeherrscht] Ausdruck geben:
ständig s.;
sie schimpft auf den Chef;
<subst.:> mit [deinem] Schimpfen erreichst du gar nichts;
Ü schimpfende (aufgeregt tschilpende) Sperlinge;
b) jmdn. schimpfend (1 a) zurechtweisen, ausschimpfen:
die Mutter schimpft mit dem Kind;
<landsch. mit Akk.-Obj.:> jmdn. [wegen einer Sache] s.
2.
a) (geh.) jmdn. herabsetzend, beleidigend als etw. bezeichnen:
jmdn., sich selbst [einen] Esel s.;
b) <s. + sich> (salopp spött.) etw. Bestimmtes zu sein vorgeben, sich als etw. nennen, bezeichnen:
und Sie schimpfen sich Fachmann!

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schịmp|fen <sw. V.; hat [mhd. schimphen, ahd. scimphen = scherzen, spielen, verspotten, H. u.]: 1. a) seinem Unwillen, Ärger mit heftigen Worten [unbeherrscht] Ausdruck geben: heftig, ständig s.; sie schimpft auf den Chef; er hat sehr über die Regierung geschimpft; »Eine perfide Idee«, schimpft die Bürgermeisterin (Woche 14. 3. 97, 58); <subst.:> mit [deinem] Schimpfen erreichst du gar nichts; Ü schimpfende (aufgeregt tschilpende) Sperlinge; b) jmdn. schimpfend (1 a) zurechtweisen, ausschimpfen: die Mutter schimpft mit dem Kind; <landsch. mit Akk.-Obj.:> jmdn. [wegen einer Sache] s.; Der schimpfte mich jeden Tag, weil ich nicht zur Schulmesse kam (Wimschneider, Herbstmilch 22). 2. a) (geh.) jmdn. herabsetzend, beleidigend als etw. bezeichnen: jmdn., sich selbst [einen] Esel s.; b) <s. + sich> (salopp spött.) etw. Bestimmtes zu sein vorgeben, sich als etw. nennen, bezeichnen: und Sie schimpfen sich Fachmann!; so was schimpft sich Schnellreinigung (soll eine Schnellreinigung sein); c) beschimpfen, beleidigen; verächtlich machen: Das ist merkwürdig, dass an einem schlechten Menschen der Name eines ehrlichen Mannes gar nicht haftet und dass er durch solchen nur ärger geschimpft ist (Hebel, Schatzkästlein 13); Herr Pfaff! uns Soldaten mag Er s., den Feldherrn soll Er uns nicht verunglimpfen (Schiller, Wallensteins Lager 8).

Universal-Lexikon. 2012.

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